Neubau des Martin-Behaim-Gymnasiums
Nürnberg

2019

Wettbewerb

TYP

Bildung

Wettbewerb

2019

Architekt

Hillmer und Richter Architekten GmbH, Hamburg

Auslober

WBG KOMMUNAL GmbH

BGF

37.300m²

Offen und transparent, im städtebaulichem Dialog mit Meistersingerhalle und neuem Konzerthaus, zum Grünraum schafft die Kammtypologie geschützte Außenräume und ein Verzahnen von Grün, Raum und Gebäude.

 

Städtebau

Mit dem Neubau erhält das Martin-Behaim-Gymnasium im Nürnberger Stadtteil Ludwigsfeld die Chance für einen modernen Schulbau, mit dem durch Offenheit und Transparenz unter Einbeziehung eines großzügig angelegten, ruhigen Grünbereiches in Verbindung mit dem verlegten und offen geführten Fischbach das pädagogische Konzept des entdeckenden und ganzheitlichen Lernens umgesetzt werden kann.

Das gesamte Raumprogramm der Schule und der Sporthallen ist in einem kompakten Baukörper angeordnet. Das Gebäude greift mit seiner Ausrichtung, seinen Höhen und  Proportionen die Raumkanten sowohl der gegenüberliegenden denkmalgeschützten Meistersingerhalle als auch des Neuen Konzerthauses auf und bildet so eine neue Platzkante, wodurch die prägnante Adressbildung und die klare und einfache Orientierung für die Schüler gegeben ist. Gleichzeitig schirmen die Sporthallen durch ihre lineare Ausrichtung zur Schultheißallee vollständig gegen die vorhandenen Immissionen ab und schaffen die Voraussetzung für eine nur von den Schülern genutzten ruhigen grünen Freibereich im hinteren nördlichen Teil des Grundstückes.

Die Speisesäle und das Beratungszentrum im direkten Gegenüber zum NGN gewährleisten nicht nur kurze Wege, sondern schaffen zusammen mit der urbanen Platzgestaltung und dem Grün- und Baumbestand einen städtischen Raum, der in Verbindung mit dem neuen Verlauf des Fischbaches u.a. als Außenraum der Speisesäle genutzt werden kann und damit dem Wunsch nach einem funktional zusammenhängenden Schulstandort räumlich manifestiert.

Räumliche Organisation und Gestaltung

Die Organisation des Schulbetriebes richtet sich konsequent nach den funktionalen Anforderungen. Der Haupteingang mit einem angemessenen Vorbereich zum Ankommen und Verweilen und den dazugehörigen Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Tretroller lädt mit seiner großzügigen vollverglasten zweigeschossigen Fassade in die Schule ein. Er führt direkt in die Aula, die sich durch Oberlicht und die gläsernen Fassaden zum Freibereich licht und offen präsentiert und durch seine offenen Durchblicke die Wahrnehmung des Ganzen und die schnelle Orientierung ermöglicht. Die Aula, welche gleichzeitig als großer Theaterraum genutzt werden kann, geht über in die zentrale Erschließungs- und Kommunikationsachse, die sämtliche Funktionen zusammenbindet und wiederum einen zweiten großen Veranstaltungsraum für Kunst und Musik erschließt.

Die Verteilung und Anordnung aller Bereiche ist klar gegliedert und eindeutig nach deren internen Bezügen gestaffelt. Konsequent sind alle Lernbereiche um einen ruhigen grünen und offenen Innenhof gruppiert. Die Lernbereiche sind als jeweils in sich geschlossene und klar identifizierbare Raumgruppen in den Obergeschossen angeordnet. Die zentrale Mitte eines jeden Lernbereichs bildet die Lernlandschaft, die unmittelbar an die Klassenräume grenzt und so nicht nur direkten Zugang sondern auch die direkten Sichtbeziehungen sichert. Darüber hinaus erweitern zugeordnete begrünte Terrassenbereiche, die grünen Klassenzimmer, oder Dachgärten das Angebot. Alle Klassenzimmer haben umlaufende Balkone, welche gleichzeitig als zweite Rettungswege fungieren, und sichern beste Belichtungsverhältnisse und Ausblicke ins Freie.