VOF-Verfahren
2012 – 1. Rang
Architekt
gmp – Architekten von Gerkan, Marg und Partner
Entwurf
Volkwin Marg und Jürgen Hillmer
Bauherr
Freistaat Bayern – Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Projektleitung
Staatliches Bauamt Würzburg
BGF
7.700 m²
Bauzeit
2014 – 2016
Leistungsphasen
1–9
Der Neubau der Übungshalle für die Staatliche Feuerwehrschule Würzburg, in dem auf 5.500 m² über zehn Ebenen realitätsnahe Rettungs-, Lösch- und ABC-Einsätze geübt werden, integriert sich trotz seiner Größe in das heterogene Umfeld und bildet gleichzeitig einen Hochpunkt im städtischen Gefüge. Das für die Übungen erforderliche große Gebäudevolumen wird in zwei Gebäudekörper aufgelöst. Der 77 × 40 × 21 m große Hallenbaukörper nimmt die Firsthöhen der umgebenden Bebauung auf, während das 31 m hohe, schlanke Hochhaus bewusst in der Sichtachse der Weißenburgstraße steht. Beide Gebäudevolumina umklammern sich mittels einheitlich geputzter Wandscheiben rahmenartig. Die in diese Rahmen eingestellten Glasfassaden bilden die transparenten Raumkanten der Übungshalle, die tagsüber das Tageslicht großzügig in die Übungshalle hineinlassen und am Abend aus sich heraus leuchten und den Blick auf das filigrane Tragwerk, welches ebenfalls zu Übungszwecken genutzt werden kann, freigeben.
Während die Westfassade komplett verglast ist, tritt im Osten die Übungswand markant aus der gläsernen Fassade hervor. Gegenüber der strengen Gliederung im Innern nehmen die Fensteröffnungen der äußeren Übungswand mit ihren unterschiedlichen Füllungen und ihrer scheinbar zufälligen Anordnung die vielfältigen Einsatzsituationen auf. Ergänzt wird die Übungswand durch eine nördlich des Hochhauses liegende Übungsfläche für die Simulation eines Fassadenbrandes.
Die frei in der Halle stehende Übungswand mit Einfamilienhaus, Hochhaus, Gebäude besonderer Art und Nutzung mit Gastronomie-, Hotel- und Büroräumen, Läden, einer Krankenhausabteilung oder einer Arztpraxis sowie ein Mehrfamilienhaus erlauben Übungsszenarien unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades, die durch computergesteuerte Technik zur Einsatzsimulation wie Lichteffekte für Feuer, künstlicher Rauch, Geräusche und hilferufende Puppen unterstützt werden. Der Übungswand gegenüber befindet sich zudem ein Hochregallager, eine LKW-Garage und Anlieferrampe sowie eine Spedition mit Gleisanschluss.