Wettbewerb
2019
Architekt
Hillmer und Richter Architekten GmbH, Hamburg
Auslober
P + R Betriebsgesellschaft mbH
BGF
2.000 m²
Eingeschlossen von dichten Verkehrsströmen, die Harburg mit der Hamburger Innenstadt und der Heidelandschaft verbinden, zeichnet sich die neue Fahrradstation als Leuchtkörper wie auf einer Insel von der Umgebung ab.
Dynamisch und transparent zur Stadt hin, bietet die rückwärtige Sichtbetonwand die Leinwand für einen überlebensgroßen Radfahrer, der weithin sichtbar die Widmung des Gebäudes transportiert. An prominenter Stelle in direkter Nähe zur Harburger Innenstadt bietet die Fahrradstation so großes Identifikationspotential für alle Radfahrer und Harburger Bürger*innen.
Die terrassenartigen Abstufungen des viergeschossigen Gebäudes übersetzen die Hanglage hin zu den Bahngleisen, sowie die Topographie der Umgebung in einen hochbaulichen Akzent. Die Bepflanzung der Dachflächen wiederum bewahrt den grünen Charakter des Grundstücks.
Dem Grundrisskonzept liegt die Prämisse zugrunde, eine effiziente Stellfläche für Fahrräder mit einer befahrbaren vertikalen Erschließung zu kombinieren: Die Rampen als raumgreifendes, skulpturales Element definieren die Form zur Stadt und bilden gemeinsam mit dem sich herausschiebenden offenen Reparaturbereich die Eingangssituation aus. Zu den den Gleisen im Osten nimmt eine sechs Meter breite Spange im Erdgeschoss die Flächen für Betrieb und Werkstatt, in allen anderen Geschossen die Doppelstockanlagen für die Fahrräder auf.
Unmittelbar gegenüber dem Eingang befindet sich der Empfang, sowie ein Erschließungskern mit Aufzug, links davon die befahrbaren Rampen. Die vertikale Erschließung windet sich um einen Lichthof und ermöglicht so Blickbeziehungen innerhalb des Gebäudes. Hinter dem Empfang befinden sich die Stellflächen für Liege- und Lastenfahrräder oder Fahrräder mit Anhänger.
Auf den Ebenen mit Doppelstockanlage gibt es die Möglichkeit, E-Bikes aufzuladen und an den entsprechenden Stationen Luftpumpen zu nutzen. Schließfächer befinden sich an den Wandscheiben, hinter denen die Doppelstockanlagen positioniert sind.
Das Innere des Fahrradparkhauses wird zum Platz hin von einer transluzenten Hülle aus Glasbausteinen umschlossen, hinter der sich Radfahrer auf den Rampen oder die Werkstatt im Erdgeschoss abzeichnen und so dem Haus ein lebendiges Erscheinungsbild verleihen. Horizontal wird die Fassade von Geschossbändern gegliedert, die elegant in die Attiken der Terrassen übergehen.
Während zum Platz also von einer bewegten Leinwand die Rede sein kann, bildet eine massive Sichtbetonscheibe den rückwärtigen Abschluss. Das auf den Grundrissflächen der Doppelstockanlagen und den Gängen basierende Schalungsraster macht auch hier die innere Struktur sichtbar, die Versprünge werden durch eine grafische Überlagerung auf das Raster übersetzt. Der Radfahrer, der als Fotobeton bildlich und nahezu unvergänglich auf die Wand übertragen wird, bildet den weithin sichtbaren Blickfang dieser Fassade.